Impressionen

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Moschee

Donnerstag, 19. März 2015

Die japanische Zierkirsche


Foto: Christina Rinklef



Ein Spaziergang durch den Schwetzinger Schlossgarten ist immer eine Besonderheit. Aber wenn die japanischen Zierkirschen zu blühen beginnen, dann halten die Besucher den Atem an. Es ist eine wahre Pracht und Menschen in unterschiedlichen Zeiten bewunderten das kurz dauernde Schauspiel in diesem historischen Garten. Gerade in der Nähe der Schwetzinger Moschee, immer mehr ein Symbol der interkulturellen Verständigung in einer so unruhigen Zeit, entfaltet das Blütenmeer seine Pracht. Seit Mitte Februar schon sind erste Knospen zu sehen. Nun steht alles in Blüte.

Ein Blick auf den neuen Blütenbarometer der Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg lohnt sich.



Die Zierkirsche stammt ursprünglich aus Japan und dort feiert man ihre Blütezeit jedes Frühjahr mit dem berühmten Kirschblütenfest Hanami. In Japan wie in der Kurpfalz: Wenn die Kirschen blühen, ist der Frühling wirklich angekommen. Im Schlossgarten Schwetzingen blühen die Kirschbäume, je nach Witterung, zwischen Anfang März und Mitte April.


Hier nun eine regionale Zeitenwanderung mit Fotografien aus der Region 


Heidelberg-Photo.com liefert auch schöne Bilder der Kirschblüte.


Aber was hat es in diesem so symbolreich bestückten Schlossgarten mit den Zierkirschen auf sich.


Gardenandmore erzählt uns eine spannende Geschichte.  Der Wahrheitsgehalt wird nicht garantiert...


"Sakura, die Kirsche, ist wie der Fujisan, nationales Symbol der Japaner. Seit dem vergangenen Jahrhundert ist sie Nationalblume des Landes. Schon viel länger gilt die Kirschblüte als Sinnbild japanischer Geisteshaltung, ihre Blüten prunken nicht mit starken Farben, sind vielmehr hell und schlicht. Weil sie ohne zu zögern lautlos und rein fallen, noch bevor sie verwelken, sieht der Japaner in ihnen ein Symbol japanischer Mannestugend und des Samurai - Geistes, auch der Samurai musste klaglos sein Leben hingeben. Für das Gefühl des Japaners versinnbildlicht der Kirschbaum eine über den weltlichen Ruhm erhabene Seele, denn er blüht nur kurze Zeit und lässt darauf willig den Wind seine Blüten verwehen.

Die Hohe Verehrung der Kirsche lässt sich aber auch aus der Schönheit ihrer Blüten begürnden, aus dem zarten Rosa der Knospe, dem reinen Weiß bzw. dem kräftigen Rosa der offenen Blüte und dem leisen Fall der unverwelkten Blütenblätter. Sie sei das wahre Wesen, das eigentliche Geheimnis der Kirschblüte, sagen japanische Gelehrte. Berghänge, über die sich im Frühjahr ein dichter, nur von einzelnen dunklen Kiefern oder Tannen unterbrochener, weißrosa Schleier blühender Kirschen legt, sind zentrale Orte ästhetischen Erlebens. Die Bevölkerung nimmt regen Anteil an der Kirschblüte, keine andere Blüte berührt das Gemüt inniger als die der Kirsche.

Hana-mi, "Blüten beschauen gehen", war und ist den Japanern ein besonderes Anliegen. Früher zog man sich zur Blütenschau einen festlichen Kimono an, verblieb einen Tag inmitten der Blüten, steckte sich Blüten ins Haar, aß und trank (auch mal etwas mehr), musizierte und verfasste Gedichte. Auch heute kann man noch erleben, wie sich ältere Menschen in prunkvollen Kimonos in überlieferten, klassischen Tanzfiguren unter den blühenden Bäumen bewegen.

Natürlich spielt die Kirsche auch in Malerei und Dichtung Japans eine bedeutende Rolle. Wie Kiefer und Ahorn ist auch sie häufig auf japanischen Landschaftsbildern zu finden. In den Tanka und Heiku der japanischen Naturdichtung spiegelt sich der Stellenwert der Kirsche wieder, wenn sie als Symbol japanischer Mannestugend oder als Sinnbild japanischen Wesens besungen wird.

Kirschbäume blühn.
Gut, dass ich in Japan als
Mann geboren bin!

Iwaya Sazanami (1870-1933)


Wenn dich einer fragt,
was denn unsres Inselvolkes
wahres Wesen sei
zeig den Kirschbaum am Berg,
der im Morgenwinde blüht!

Motoori Norinaga (1730-1801)



Hat diese Idee etwas mit Mystik der damaligen Zeit oder vielleicht auch mit den Freimaurern zu tun?




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